[Serien] The Walking Dead Staffel 5-6


We got here together, and we’re still here.

Enthält Spoiler - duh!

Nach den ersten vier Staffeln zog sich der Hexenmeister aus der Serie um die wandelnden Toten zurück, auch ich hatte erstmal genug davon. Doch irgendwie zog es mich dann doch wieder zu dieser Serie und ich durfte dasselbe Erlebnis noch einmal durchlaufen, das ich bei "Breaking Bad" bereits hatte:

Was auf Deutsch absolut schrecklich ist, funktioniert auf Englisch.

Sind mir die meisten Figuren in der deutschen Synchro einfach nur auf die Nerven gegangen, so entdeckte ich im Originalton plötzlich viel mehr Charakter, viel mehr Emotion und viel mehr Tiefe. Während die ersten vier Staffeln eher eine Qual waren, so konnte ich nun endlich die Faszination der Fans nachvollziehen, die mir bisher völlig abgegangen war.

Einmal vergass ich kurz, die Tonspur zu wechseln und schaute mir eine Folge der sechsten Staffel ganz kurz auf Deutsch an. Klang Enid (Katelyn Nacon) in der deutschen Version einfach nur wie ein nerviger Teenager, so lag im Original in ihrer Stimme so viel Angst, Wut und Trauer.

Immer wieder unglaublich, wie viel eine Stimme ausmachen kann.

Nun, da ich mich nicht ständig über die Figuren aufregen muss, habe ich auch mehr Kapazitäten frei, mich mit ihnen zu beschäftigen, sie kennenzulernen und ihre Handlungen zu begreifen. Blöd natürlich, dass man die Charaktere dann auch oft zu mögen beginnt und es plötzlich nur noch halb so lustig ist, wenn jemand stirbt.


Auch gefällt mir die Darstellung des Lebens in Alexandria. Mit dieser Zuflucht traten ganz neue Figuren auf. Hatten wir es bisher wirklich nur mit den knallharten Überlebensmenschen zu tun (ja, Daryl ist cool, aber manchmal macht der Typ mir sogar durch den Bildschirm Angst), so lernen wir nun die normalen Menschen kennen. Menschen, die nicht einem Eichhörnchen das Auge ausschiessen können, Menschen, die keine unglaublichen Kampfskills draufhaben. Einfach nur Menschen, die Glück gehabt hatten.

Eugene (Josh McDermitt) ist der erste Charakter, der in diese Richtung zielt. Aber er ist der schlaue Fuchs, der die Situation blitzschnell analysiert und für sich das beste daraus macht. Ihm war bewusst, dass er nicht die Muckis hat, um sich in dieser Welt durchzuprügeln. Was tut er also? Sorgt für eine ganz eigene Schutztruppe - gerissen, sehr gerissen! Ich hab übrigens einen Mini-Abraham im Regal stehen, neben einem Mini-Panzer und einer Mini-Kanone und immer, wenn ich eine Zeitlang kein TWD geguckt habe, hat mich Abe daran erinnert, dass ich doch mal wieder einschalten sollte.

Da sich die Helden der Serie nun endlich auch auf andere Dinge als den blossen Überlebenskampf konzentrieren können, wird auch das Thema der Beziehungen plötzlich wieder aktuell. Hier wird mal so richtig vorwärts gemacht. Vor allem Rick und Michonne gönne ich es sehr. Von allen anwesenden Frauen denke ich, ist Michonne am ehesten diejenige, die Rick auf Augenhöhe begegnen kann. Mal sehen, was aus den Beiden noch wird.

Auf Netflix ist Staffel sieben noch nicht im Programm, also heisst es jetzt abwarten. Da Staffel sechs ja extrem mies endet, bin ich natürlich sehr ungeduldig. Leider habe ich mich für diesen Artikel hier selbst auf Wikipedia gespoilert und weiss nun leider, wer drauf geht. Nicht cool...


5 Kommentare :

  1. Von dieser Serie habe ich bis jetzt leider nur die allererste Staffel sehen können. Was ich allerdings vom damaligen Schauen noch weiß ist, dass nach nur wenigen Minuten einen sofort in seinen Bann zieht.

    LG
    Stephan

    AntwortenLöschen